Auf Twitch streamen: Die ultimative Streaming-Anleitung

In diesem Artikel beantworte ich dir die Frage „Wie auf Twitch streamen?“ im Detail, sodass du anschließend sofort loslegen kannst.

Jeder möchte beim Streamen aus einer anderen Intention Menschen unterhalten, finden aber in ihrem Wunsch nach einer großen Community eine Gemeinsamkeit.

Für viele bleibt das Streamer werden ein Traum und wenige erlangen landesweite Popularität wie ein Gronkh oder ein HandofBlood.

Dabei liegt es erfahrungsgemäß nur daran, dass die meisten weder einen Plan haben, noch wissen, wie die Streaming-Plattformen mit ihren Millionen von Streamern zu händeln sind und dass es weit mehr bedarf als ein flottes Hardware-Setup.

Damit du optimal vorbereitet bist und dir als Streamer auf Twitch einen Namen machen kannst, habe ich dir einen Twitch Guide zusammengefasst.

Viele Einstieger suchen nach „How to stream on Twitch?“, dabei gibt es eine solche Anleitung inzwischen auch auf Deutsch 🙂.

Sie behandelt von A bis Z alle wichtigen Punkte, die du beachten musst, um dich von der Masse abzusetzen und zukünftig zu den oberen 10 Prozent zu gehören.

Voraussetzungen für das Streamen auf Twitch

Dich über das Streamen zu informieren, ist Voraussetzung Nummer Eins. Diesen Guide zu lesen ist dabei schon die halbe Miete.

Bist du nicht bereit dazu, einen ausführlichen Artikel wie diesen zu lesen, lass‘ es lieber gleich mit dem Streamen!

Vor 10 Jahren hat man einfach angefangen und hatte damit Erfolg.

Halte dir vor Augen: Heute muss man jedes Detail beachten, um sich gegen die Vielzahl an Konkurrenten zu bewähren. Einfach anfangen gibt es heute nicht mehr.

Gründliche Vorbereitung, strukturiertes Vorgehen und Durchhaltevermögen sind existenziell.

Fangen wir also bei der Hardware an und lassen keinen Punkt bis zu deinem laufenden Streaming-Kanal auf Twitch aus.

Streaming-Hardware

Zunächst ist es entscheidend die nötige Leistung in deinem Gehäuse und deinem Modem sowie ein gutes Mikrofon und eine Kamera zu haben.

Davon hängt maßgeblich die Qualität deiner Streams und deine Zuschauer-Zahlen ab – also wäscht eine Hand die andere, wenn man so will.

Die wenigsten haben dafür ein Budget von 5.000 € zu Beginn. Das brauchst du auch nicht, um einen professionellen und optisch ansprechenden Stream-Kanal aufzubauen.

 

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Internetleitung

Das A und O eines guten Streams ist die Internetleitung. Mangels genug Upload sind schon Streaming-Karrieren gescheitert, bevor sie begonnen haben.

Glücklicherweise sind entsprechende Tarife schon lange nicht mehr teuer und fast jeder Haushalt ist versorgt.

Achte jedoch nicht nur auf den Download, der für das Spielen von Online-Modi wichtig ist, sondern vor allem auf die Upload-Rate deines Tarifs. Diese ist dafür verantwortlich, deinen Twitch-Stream ins Internet zu senden.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob deine Leitung kann was sie soll und hält was dir versprochen wird, hilft es, einen Speed-Test zurate zu ziehen: https://www.speedtest.net/de

Um einwandfrei streamen zu können, sprich auf 720p (HD) mit 60fps, empfiehlt Twitch eine Upload-Rate von mindestens 3.000 Kbit pro Sekunde.

16.000er-Tarife kommen dir dabei zu kurz; schau dich also nach einem Tarif eine Klasse darüber um, falls das Ergebnis des Speed-Tests zu gering ausfällt. Möchtest du mehr, beispielsweise auf Full-HD streamen, benötigst du entsprechend mehr Saft auf der Upload-Leitung.

Da du aber ohne den Affiliate-Status auf Twitch ohnehin nicht mehr Spielraum als 720p bekommst, spielt es zunächst keine Rolle.

PC/Konsole

Der Mittelpunkt des Geschehens ist entweder dein PC oder deine Konsole, je nachdem womit du zockst. Bei Letzterem ist es egal, ob es eine PlayStation 4, eine Xbox oder eine Switch ist.

Alle drei Konsolen-Giganten ermöglichen es direkt Streamen zu können; aber davon rate ich ab.

Der Grund liegt auf der Hand: Streamst du direkt, bietet es dir keinerlei Möglichkeit mit personalisierten Overlays, Panels und Einstellungen zu arbeiten.

Und wenn du dich von der Masse abheben willst, sind diese drei Dinge Grundvoraussetzung für dich.

Schauen wir uns also an, was du brauchst, um das Gameplay deiner Konsole oder deines Computers zu streamen, ohne an Qualität und Individualismus einzubüßen.

PC:

Zunächst ist es wichtig, dass dein Rechner ordentlich Dampf unter der Haube hat. Dabei muss es nicht die neueste CPU sein, aber der Prozessor sollte mindestens über 6, im Idealfall über 8 Kerne verfügen.

Grund dafür ist die duale Aufgabe des PCs sowohl fürs Encoding als auch für das Laufen des Games verantwortlich zu sein.

Hardware

Darüber hinaus empfehle ich dir grundsätzlich ein Hardware-Innenleben, das sich aus folgenden Komponenten zusammensetzt:

  • Mindestens ein Prozessor der Kategorie i5 von Intel bzw. Ryzen 5 von AMD
  • zwei 4 GB DDR3-RAM Riegel
  • eine Grafikkarte, die den Anforderungen deiner Spiele gerecht wird
  • eine Festplatte mit genug Platz für deine Spiele und die Software

Mein persönlicher Tipp: Ist dein Budget schmal, greif auf einen AMD-Prozessor zurück. Diese sind meist günstiger im Vergleich zu Intel und haben über die Jahre an Leistung aufgeholt, sodass sie heute locker mithalten können.

Hast du aber etwas Kleingeld übrig und möchtest direkt in Liga zwei durchstarten, lege dir einen zweiten Computer zu. Auf diese Weise nutzt du einen fürs Streaming und den anderen für das Game.

Dadurch reduzierst du nicht nur die Gefahr einer Prozessor-Überlastung, sondern verhinderst auch Frame-Drops. In diesem Fall musst du aber keine zwei High-End-Geräte dein Eigen nennen.

Der Gaming-PC muss mindestens den Anforderungen deiner Spiele-Auswahl genügen und das fordert meist besonders eine herausragende Grafikkarte.

Beim Streaming-PC richtest du deinen Fokus dagegen auf eine starke CPU, die sich um ein flüssiges Encoding kümmert.

Ob ein duales PC-Setup Sinn ergibt, hängt auch vom Spiel ab. Games wie PUBG erfordern allein schon so viel CPU- und GPU-Leistung, dass ein separater PC als Encoder mehr als angebracht ist.

Beachte jedoch, dass du eine Capture Card benötigst. Diese speist das Bild der Facecam, des Gameplays und den Ton in die Broadcaster-Software auf dem Streaming-Rechner ein.

Neben den teuren Modellen von Elgato findest du aber auch eine günstigere und dennoch leistungsgerechte Variante von AVerMedia, die für den Start mehr als ausreicht.

Konsole:

Als Konsolen-Zocker orientierst du dich schlichtweg an dem dualen PC-Setup. In diesem Fall ersetzt deine Spielkonsole den Gaming-PC, weshalb du nur noch einen Rechner fürs Streamen benötigst.

Auch an einer Capture Card kommst du nicht vorbei, wenn du Qualität liefern möchtest.

Der Vorteil: Um die Leistung deiner Konsole musst du dir keine Sorgen machen; alle neueren Modelle der bekannten Hersteller haben eine ausreichende Innenausstattung für die Spiele.

Allgemeine Technik

Sind Rechner, Modem und Capture Card erst einmal startbereit, widmen wir uns der restlichen Hardware, die du benötigst, um auf Twitch zu streamen: Mikrofon und Kamera.

Mikrofon:

Auch hier musst du keine großen Summen in die Hand nehmen, um erst einmal deine Streaming-Karriere in Schwung zu bekommen.

Wenn du zu einem späteren Zeitpunkt auf einem fortgeschrittenen Kurs bist, bleibt dir immer noch die Möglichkeit mehr zu investieren und deine Ausrüstung durch Donations zu verbessern.

Mikrofon-Empfehlung

Für ein gutes Mikrofon, was genug Qualität mitbringt, schwingst du dich auf Amazon und holst dir das Auna MIC-900B. Für 70 Euro erhältst du nicht nur ein geeignetes Mikrofon mit Nierencharakteristik, sondern auch einen Popup-Schutz und einen Schwenkarm.

Bevorzugst du jedoch ein Headset, mache einen großen Bogen um preiswerte Modelle für 15 € und dergleichen; gute Klangqualität hat nun mal seinen Preis.

Schaue dich am besten bei Lioncast, Razer oder Beyerdynamics um; dort findest du gute Einstiegsmodelle für einen angenehmen Preis.

Facecam:

Damit dein Gesicht von deiner Schokoladenseite – also von vorne – während des Twitch-Streams gezeigt wird, stehen dir verschiedene Kamera-Arten zu Verfügung.

Oftmals liegt zu Hause noch eine Digitalkamera rum oder deine Eltern, Freunde und dergleichen können dir eine ausleihen. Mit einem geeigneten Stativ reicht diese ebenso als Facecam aus. Voraussetzung ist, dass sie mit deinem PC verbunden werden kann.

Ist das bei dir nicht der Fall, solltest du beim Kauf einer Kamera ebenfalls auf Qualität und Preis achten.

Facecam-Empfehlung

Als Startmodell empfehle ich dir die C270 HD von Logitech. Diese ist zwar nur in der Lage 720p aufzunehmen, das reicht jedoch locker für den Anfang.

Erinnere dich: Twitch gibt dir bis zum Affiliate-Status ohnehin nur HD-Spielraum.
Zusätzlich holst du dir noch zwei Softboxen, die dich gleichmäßig frontal mit Licht versorgen, um keinen dunklen Fleck mit Gesichtsumrissen in deinem Stream-Overlay anzuzeigen.

Ganz gleich für welches Modell und welche Art von Kamera du dich entscheidest, mache dir bewusst, dass du ohne im Stream dein Gesicht darzustellen, deine Erfolgschancen um ein Vielfaches minderst. Hier Geld zu sparen ist der falsche Weg.

 

Streaming-Software

Hardware ist die eine, Software die andere Seite der Streaming-Medaille. Der Vorteil dieser Seite: Sie ist um Weiten günstiger.

Was du auf jeden Fall benötigst, um die Qualität deiner Streams hochzuschrauben, ist eine Optimierung des Bildes und des Tons sowie eine geeignete Broadcaster-Software.

Diese ist dafür verantwortlich alles an Twitch zu senden, was der Zuschauer dort später sieht. Dafür nutzt du deinen individuellen Streamschlüssel. Diesen findest du in den Einstellungen bei Twitch.

Mein dringender Tipp: Veröffentliche diesen niemals und verrate ihn niemandem; er ist nicht ohne Grund wie ein verstecktes Passwort durch Punkte dargestellt.

Broadcaster-Software

Am besten hat sich bis heute Open Broadcaster Software (OBS) bewährt.

Neben vielen alternativen Broadcaster Softwares, ist diese am einfachsten zu bedienen, umfangreich, kostenlos und bietet in Kooperation mit Streamlabs von Logitech eine sensationelle Kombination aus Videos aufnehmen, Streams senden und Streaming-Dienst an.

Funktionen

Auf diese Weise kümmerst du dich innerhalb eines Programms um

  • Overlays
  • Bots
  • Alerts
  • Donations
  • Counter
  • Chatbox

sowie das Ausstrahlen deines Streams auf Twitch, YouTube und Co. Das macht dich effizient im Handeln und gibt deinen Zuschauern einen professionellen Streamer, der an jedes Detail denkt.

Was, wie du gelernt hast, heutzutage wichtiger denn je ist.

Bild-Einstellungen

Das Schöne an OBS: Du nutzt es darüber hinaus dafür, um dein Bild zu optimieren und die beste Qualität im Rahmen deiner Hardware-Möglichkeiten zu erhalten.

Dazu kannst du dich in Form von YouTube-Tutorials ausführlich informieren, wie du sämtliche Einstellungen selbst vornehmen kannst oder du verwendest den „Autopiloten“ von Streamlabs OBS.

Dieser erscheint sobald du auf Einstellungen gehst. Um die Sache abzukürzen und weil du dich ohnehin noch um einiges mehr kümmern musst, empfehle ich dir diesen zu nutzen.

Dadurch werden die Regler automatisch bestmöglich gestellt.

Audio-Einstellungen

Noch eine gute Nachricht: Auch bei der Optimierung deines Sounds kommst du umsonst davon.

Das kostenlose Programm Voicemeeter Potato hilft dir dabei, Verzerrungen, Hall oder andere Audio-Fehler zu minimieren.

Klang im Raum optimieren

Es ein paar Tricks, wie du deinen Raum, in dem du streamst, bezüglich des Klangs sinnvoll nutzt:

  • Sprich möglichst zur Wand, nicht in den Raum hinein
  • Wenn du die Wahl hast, nutze den kleinsten Raum in deiner Wohnung oder deinem Haus
  • Nutze den Popup-Schutz deines Mikrofons
  • Hänge Wände mit Tüchern ab
  • Versuche verschiedene Einstellungen bei Voicemeeter Potato; diese variieren je nach Umgebung

Eierkartons oder Dämmmaterial sind also noch keine Grundvoraussetzung.


Auf Twitch streamen: Twitch-Kanal einrichten

Jetzt wo Bild und Ton perfekt eingespielt sind, kommen wir zum nächsten wesentlichen Punkt für deine Twitch-Streams: das Design.

Wie beim Fernsehen auch, zählt nicht nur der Mensch hinter der Kamera. Damit du dich von anderen Streamern unterscheidest, deine Wahrnehmung und deine Widererkennung steigerst, ist ein einheitliches Aussehen aller Elemente wichtig.

Möchtest du ein erfolgreicher Streamer werden, zählen zu Beginn vor allem die Overlays, Panels und Alerts.

 

Twitch Panels

Unter dem Video-Fenster eines jeden professionellen Kanals finden sich sogenannte Twitch Panels. Diese können von dir mit verschiedenen Informationen über dich gefüttert werden.

Individuell gestaltete Twitch Panels (© julia_janeva bei Twitch)

Beispielsweise Infos über deine Person und über deine Hardware, welche Games du spielst und auf welchen Social-Media-Plattformen du unterwegs bist.

Romane sind hier nicht von Bedeutung, viel mehr aber das Aussehen deiner Panels. Diese sollten im gleichen Design wie die Overlays gestaltet sein.

Stream Overlay

Das wohl wichtigste Markenzeichen neben deinem Logo sind deine Stream-Overlays. Diese umrahmen deine Facecam, bieten dir Anzeige-Möglichkeiten für Counter oder deine neuesten Follower bzw. Spender.

Individuell gestaltetes Twitch Overlaya (© ArtemizPlayz bei Twitch)

Für die Overlays, Panels und andere Design-Elemente deines Streaming-Channels kannst du dir Grafik-Kurse für Gimp bzw. Photoshop zu Herzen nehmen oder einen Profi anheuern.

Ich empfehle dir die Jungs und Mädels von OWN3D.tv. Hier bekommst du kein 08/15, sondern wie viele große Streamer zuvor ein umfangreiches Paket mit allem was du brauchst – und das zu einem fairen Preis.

Twitch Transitions

Die Overlays kannst du durch Shortkeys in Streamlabs OBS sortieren und während deiner Sendung wechseln.

Wenn du beispielsweise eine kleine Pause machst, ist ein entsprechendes Overlay sinnvoller als ein stehendes Gameplay und ein leerer Stuhl hinter der Facecam.

Um die Switches zwischen den Overlays noch geschmeidiger vorzunehmen, helfen dir Transitions.

Dabei handelt es sich um animierte Szenenübergängen, die dir einen professionellen Look verpassen und deine Zuschauer an dich binden.

Auch hier gibt es Partner, die dir entsprechende Animationen entsprechend deines Designs erstellen.

Tipp am Rande: Lasse alle Design-Elemente von einer Person oder Firma machen, damit es auf jeden Fall einheitlich wird.

Twitch Alerts

Nachdem du deine Szenen mit Overlays versorgt und entsprechend in OBS konfiguriert hast, sind deine personalisierten Alerts das i-Tüpfelchen.

Bei Twitch Alerts handelt es sich um Meldungen, die während des Streams eingeblendet werden, um neue Follower, neue Subs oder Donations zu verkünden.

Diese können animiert sein, Videos oder GIFs enthalten sowie schlichtweg als Bild eingeblendet werden.

Merke: Da es beim Streamen vor allem um deine Community geht, sind Alerts ein wichtiger Aspekt, um dieser Aufmerksamkeit zu schenken.

Neben einem verbalen Dank für eine Spende oder einen neuen Follower, teilst du mit Alerts der gesamten Community mit, dass du gut genug für Donations bist.

Sehen das andere, können sie sich überzeugt fühlen selbiges zu tun. Das gleiche gilt für Follows und Subs.

Unterschlage sie in deinen Planungen nicht und orientiere dich in der Alert-Gestaltung an deinem restlichen Design.

Twitch Sub Badges

Das gleiche Prinzip findest du bei Twitch auch bei Sub Badges.

Als dank dafür, dass dich Leute abonnieren, dafür Geld bezahlen und dich auf diese Weise supporten, solltest du mit Möglichkeiten der Anerkennung nicht sparen.

Sub Badges werden neben dem Namen des Abonnenten im Chat angezeigt. Je nachdem wie lange sie dir treu sind, können sie ihren Status durch verschiedene Badges darstellen.

Prinzip der Sub Badges

Beispielsweise nach folgendem Prinzip:

  • 1 Monat = Bronze
  • 3 Monate = Silber
  • 6 Monate = Gold

Da Subs erst nach Erreichen deines Affiliate-Status möglich sind, brauchst du dich zu Beginn nicht damit auseinandersetzen.

Holst du dir deine Design-Elemente für Stream und Kanal bei einem Profi als Paket, sind in den meisten Fällen schon Sub Badges dabei. Du hast also später keinen Aufwand dafür.

Anderseits achte auf jeden Fall darauf, dass sie einheitlich zum restlichen Auftritt passen. Eine simple Lösung ist dein Logo in verschiedenen Farben, entsprechend des Sub-Status, zu verwenden.


Auf Twich streamen: Grundlegende Tipps

Grundlegende Vorbereitungen für’s auf Twitch streamen sind wichtig. Da du bis hierhin aufmerksam gelesen hast, scheint dir das klar zu sein.

Aber mach dir eins bewusst: Einmalige Vorbereitung ist nicht alles.

Eine gewisse Routine wird dich deine gesamte Karriere als Streamer begleiten – zu Anfang als Hobby, später in der Funktion als Profi-Streamer. Dazu gebe ich dir jetzt einen genauen Plan mit an die Hand.

Planung

Das Stichwort schlechthin, wenn du professionell von deiner Community wahrgenommen werden möchtest.

Außerdem fördert gründliche Planung auch den Aufbau dieser und bestimmt, ob sich dieser schnell oder langsam gestaltet.

Hole dir das Vorbild Fernsehen vor Augen: Regelmäßige Sendungen und Serien werden stets zu festen Zeiten gesendet. Würde dies nicht der Fall sein, sondern willkürlich in den Sendeplan gesetzt werden, würden auch die Zuschauerzahlen stark schwanken.

Da diese beim Fernsehen den Marktanteil widerspiegeln, kann sich das kein Sender erlauben. Du auch nicht!

Also empfehle ich dir deine Streams zeitgenau zu planen.

Schau welche Zeitblöcke du neben Schule, Arbeit oder dergleichen frei hast und plane entsprechende Streaming-Zeiten.

Wo und wie du diese veröffentlichst, schauen wir uns später im Bereich Marketing an.

Content

Statistik: Die meistgeschauten Video Games auf Twitch.tv im Mai 2022 (in Millionen Zuschauerstunden) | Statista
Quelle: Statista

Mache es außerdem so wie erfolgreiche Streamer, die sich vor jedem Stream überlegen, welche Themen sie ansprechen wollen und was sonst Inhalt des Livestreams sein soll.

Merke: Vor allem am Anfang ist stillschweigendes Streamen eine Gefahr. Umgehe diese, indem du dir vorher eine kleine Liste mit Themen machst, die Potenzial einer Unterhaltung mit deinem Chat haben.

Außerdem spielst du am besten mit Freunden. Um so mehr in der Voice-Party sind, desto unterhaltsamer wird es auch für die Zuschauer – Gaming ist schließlich ein Gemeinschafts-Hobby.

Zudem ist auch dein Plan, welches Spiel du streamen willst und was du in diesem vor hast, relevant. Das gibt dir oftmals auch geniale Eingebungen, um den Titel deines Streams zu gestalten.

Das Ändern des Titels solltest du ebenfalls nicht unterschätzen.

Hier sind besonders humorvolle, provozierende und aufmerksamkeitspotente Titel eine gute Wahl – gerne auch mit passenden Emojis. Achte aber auf die Rechtschreibung!

Streaming-Zeiten

Hierzu die wichtigste Info vorab: Es gibt nicht die perfekte Zeit, um zu streamen.

Dafür spielen viel zu viele Faktoren eine Rolle: Inhalte, die du streamst, typische Anwesenheitszeiten deiner Zuschauer auf Twitch, deine Zielgruppe und vieles mehr.

Merke: Du musst schlichtweg durchtesten, welche Zeiten am besten sind.

Gewöhnt sich deine Community aber an feste Streaming-Zeiten, wächst sie auch durch weitere Zuschauer, die ebenfalls zu dieser Zeit online sind.

Sprich, du könntest regelmäßig morgens, abends, nachts streamen und wächst dennoch.

Hast du keine festen Zeiten, werden dir schnell Follower abhandenkommen, weil sie niemandem folgen wollen, den sie kaum zu Gesicht bekommen, da sie immer dann nicht können, wenn du streamst.

Vorbereitung

Das Gute an diesem Punkt ist: Das haben wir alles schon behandelt. Bei der Vorbereitung geht es darum, dass du pünktlich zum publizierten Zeitpunkt den Stream anwerfen kannst und dafür dein gesamtes Setup stehen muss.

Als Hilfe habe ich dir eine kurze Checkliste zusammengestellt, die du ausdrucken kannst, um sie immer parat zu haben und nichts zu vergessen. Sie spiegelt zusammengefasst diesen Artikel wieder.

Checkliste
  • Läuft das Internet?
  • Sind alle nötigen Updates auf PC/Konsole abgeschlossen? (Betriebssystem, Softwares, Games)
  • Steht das Audio-Signal deines Mikrofons?
  • Sind alle Sounds zu hören? (Game, Party-Mitglieder etc.)
  • Fängt die Kamera ein Bild ein?
  • Stimmen alle Einstellungen bei OBS und Voicemeeter?
  • Sind alle Einstellungen bezüglich Alerts, Chatbot und Donations bei Streamlab korrekt?
  • Sind alle Szenen/Overlays bereit und an der richtigen Stelle?
  • Story/Posts für aktuelle Stream-Ankündigung veröffentlicht?
  • Was willst du Streamen?
  • Steht dein Stream-Titel?

Community

Alles, um eine großartige Community um dich herum aufzubauen, hast du nun an die Hand bekommen. Jetzt geht es an die Umsetzung!

Diese hört nicht auf, wenn du den Stream abgeschaltet hast. Nachbearbeitung und der Kontakt zu deiner Community sind auch außerhalb des Streams und Twitch sehr wichtig.

Befolgst du auch das, wirst du automatisch deine Follower bekommen.

Denke immer dran: Ein menschlicher Streamer, der sich überall im Netz zeigt wie er ist, hat mehr Erfolg als diejenigen, die sich vor der Kamera verstellen.

Kleiner Tipp: Falls dir das zeitweise alles zu langsam geht und du gleich deine 1.000 Follower oder mehr haben möchtest, kannst du Zuschauer kaufen. Solltest du aber nicht!

Sämtliche Algorithmen bei Twitch, YouTube und dergleichen sind darauf ausgerichtet, dies zu erkennen.

Wenn du später dann für eine Partnerschaft in Frage kommst, wird diese abgelehnt, weil du am Anfang zu ungeduldig warst.

Nachbereitung

Wenn das rote Lichtchen nicht mehr brennt und du dich von deinen Zuschauern verabschiedet hast, ist dein Job nicht erledigt.

Fasse den Stream auf deinen Kanälen bei Instagram, Twitch, Facebook oder dergleichen nach.

Mach eine Story und bedanke dich für den tollen Stream. Kündige gleichzeitig den nächsten Stream an und sprich Ideen/Wünsche deiner Follower an, die sie im Chat geschrieben haben.

Lasse deine Community spüren, dass nicht der Stream der Mittelpunkt ist, sondern deine Leute, die dir zuschauen.

An diesem Punkt gelangen wir sodann zum Thema Werbung.

Marketing

Dich an möglichst vielen Stellen im Netz zu zeigen, ist überlebenswichtig. Nicht nur, um deine Twitch-Follower auch an deinen Instagram-Bildern und Tweets teilhaben zu lassen, sondern vor allem umgekehrt.

Die meisten Zuschauer wirst du besonders am Anfang über soziale Netzwerke erhalten. Also leg dich dort mindestens genau so ins Zeug, wie auf Twitch selbst.

Twitter

Tweets sind bestens geeignet, deine Streaming-Pläne bekannt zu geben.

Außerdem kannst du dort deine Gedanken frei heraus sagen. Sei es deine Meinung zu einem Spiel, witzige Dinge, die dir passieren oder nur ein freundliches Moin am Morgen.

Merke: Umso häufiger jemand deinen Namen irgendwo liest, desto wahrscheinlicher ist es, dass er irgendwann in deinem Stream vorbeischaut.

Es ist wie mit Straßen-Werbung: Umso häufiger du ein Plakat von derselben Marke siehst, desto eher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dieser vertraust und dort kaufst.

Instagram

Das perfekte Instrument, um deine Community an deinem alltäglichen Leben teilhaben zu lassen – vor allem Instagram-Stories sind ideal dafür.

Zwar ist die App gnadenlos überlaufen, aber hältst du dich auch dort an die Spielregeln, kannst du viele Gaming-süchtige Menschen erreichen.

Youtube

Die Video-Plattform solltest du nutzen, um Zusammenschnitte deiner Streams zu präsentieren.

Dafür benötigst du zwar entsprechendes Know-how, aber die Kombination aus guten Tutorials und kostenloser Software hilft dir dabei.

Durch Vlogs kannst du zudem deine Zuschauer auch bei YouTube an deinem Leben teilhaben lassen.

Außerdem hast du auch die Möglichkeit Lets Plays zu veröffentlichen. Da das aber ein übersättigter Markt bei YouTube ist, empfehle ich dir dich vorerst aufs Streamen zu konzentrieren – das ist herausfordernd genug.

Networking: Events, Gruppen, Kooperationen

Ohne Zusammenarbeit funktioniert es heute nicht mehr. Schließe dich mit anderen zu dir passenden Streamern, YouTubern und dergleichen zusammen.

Merke: Gegenseitiger Support ist heutzutage unabdingbar und fördert deine Kanäle ungemein.

Auf sämtlichen sozialen Netzwerken gibt es dazu Supporter-Gruppen, denen du dich anschließen solltest.

Außerdem finden regelmäßig Events und Netzwerktreffen statt, bei denen ihr euch nicht nur unterstützt, sondern euch auch austauschen könnt.

Also verkenne diese Chance nicht; allein ist es einfach nur ein knallharter Weg, der sehr wahrscheinlich kein Ziel kennt.

Geduld, Fleiß & Durchhaltevermögen

Wenn du als Streamer etwas erreichen möchtest, stelle dich der großen Aufgabe und setze um, was du gerade gelesen hast.

Aber befolge vor allem eins: Schließe dich nicht der Aussage „Ich mache das auf Twitch streamen nur aus Spaß“ an.

Diese wird dir zu Haufen unter Streamer-Kollegen und Kolleginnen zu Ohren kommen. Das ist meiner Meinung nach Quatsch!

Sie suggeriert nur die Unsicherheit desjenigen, ob er es schafft. Wenn man etwas erreichen will – und das gilt in jeder Lebenslage – muss man dafür arbeiten und überzeugt davon sein.

Das zu tun widerspricht sich jedoch nicht Spaß an der Sache zu haben; es fällt dir möglicherweise dadurch nur leichter. Also habe Geduld, Ausdauer, Durchhaltevermögen und pack die Sache an.

Es ist kein Hexenwerk, aber wie du gemerkt hast, gibt es einen Grund warum die meisten nach kurzer Zeit wieder aufgeben. Machst du es von Anfang an richtig, steht dir die Welt des Streamings offen.

Es spricht absolut nichts dagegen, sein Hobby aka Leute zu unterhalten zum Beruf zu machen und damit berechtigterweise Geld zu verdienen.

 

Regeln (Terms of Service)

Machen wir es an diesem Punkt kurz: Halte dich immer an die Regeln von Twitch und allen anderen Plattformen, sonst bist du ganz schnell weg vom Fenster.

Außerdem bringen dir Verstöße nachträglich Schwierigkeiten, wie im Falle des Kaufes von Zuschauer-Bots.

Mit Twitch Geld verdienen

Die Königsdisziplin beim Streamen ist das Geld verdienen. Kleingeld einzunehmen ist weniger eine Herausforderung als vom Streamen zu leben.

Und das geht ganz bestimmt nicht von heute auf morgen. Also sind besonders – wie bereits erwähnt – für dieses Ziel Ausdauer, Fleiß und ein menschlicher Umgang mit deiner Community wichtig.

Befolgst du auch alles andere aus meinem Artikel, hast du ein bombensicheres Fundament, um auch monetär Erfolg auf Twitch und Co. zu haben.


Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Twitch Guide ausreichend Antworten auf die Frage „Wie streame ich auf Twitch?“ liefern konnte. Viel Erfolg!

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